Die Lösungsphase ist der wichtigste Abschnitt in der täglichen Arbeit.
Macht ihr euch Gedanken, wie man sie verbessern kann?
Seid ihr sicher, dass ihr sie wirklich richtig durchführt?
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Lösungsphase
Das korrekt ausgebildete Pferd
Je nach Haltungsform, Außentemperatur und vorangegangener Bewegung benötigt ein gut ausgebildetes Pferd etwa 10 bis 20 Minuten zur Vorbereitung auf die Arbeitsphase.
Am hingegebenen Zügel bewegt sich das Pferd im taktreinen Schritt. Der Widerrist bildet den höchsten Punkt. Ein korrekt ausgeführter Schritt zeigt während der lateralen Zweibeinstütze der gegenüberliegenden Gliedmaßen eine gut erkennbare V-Form.
In dieser Phase wird auch die Hilfengebung überprüft. Idealerweise reagiert das Pferd sofort auf die bekannten, leichten Hilfen. Bereits mithilfe des Sitzes werden erste Wendungen sowie Übergänge zwischen Schritt und Halten geritten. Am Ende der Schrittphase können Lektionen wie „Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen“, Vorhandwendungen, Rückwärtsrichten, Volten, Schulterherein und Traversalen eingebaut werden.
Hinweis: Schulterherein und Traversalen im Schritt sind unter Fachleuten nicht unumstritten. Wer sie in dieser Phase reitet, sollte sicherstellen, dass sie korrekt ausgeführt werden und das Pferd über die nötige Kraft und Balance verfügt.
Anschließend folgt die Arbeit in anderen Gangarten, häufig zunächst auf dem Zirkel. Der Zirkel ist die einzige Hufschlagfigur, in der das Pferd das seitliche Gleichgewicht durchgängig halten kann. Dadurch entfällt vorerst die zusätzliche Herausforderung der lateralen Balance, was die Gymnastizierung gezielter unterstützt.
Besonders sinnvoll ist es, das „Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen“ bereits im Schritt einzusetzen. Die Nase des Pferdes sollte sich dabei deutlich unterhalb des Karpalgelenks absenken. Die Zügelhilfen ähneln denen eines Dreieckszügels: Hebt das Pferd den Kopf, wird der Zügelkontakt verstärkt; senkt es den Kopf, wird der Kontakt entsprechend reduziert.
Sobald das Pferd sich vollständig nach unten dehnt, kann der Zügelkontakt zeitweise ganz aufgegeben werden. (Bis einschließlich Band 17 der Richtlinien wurde dieses Vorgehen gelehrt und als förderlich bewertet.) In vielen Fällen gelingt das schnell und verbessert die Dehnungsfähigkeit des langen Rückenmuskels. Ab einer bestimmten Tiefe zeigt sich eine deutlich sichtbare seitliche Pendelbewegung im Rücken des Pferdes.
Für den Zuschauer ist häufig eine Verbesserung des Takts zu erkennen, verbunden mit einem verstärkten Übergreifen der Hinterhand.
Solange diese Losgelassenheit spürbar ist, darf das Pferd den Kopf in einer selbst gewählten, natürlichen Höhe tragen.
Lässt die Bewegungsqualität nach, zeigt sich häufig eine Tendenz zum passartigen Gangbild. In diesem Fall wird das Pferd erneut dazu aufgefordert, sich vermehrt in die Tiefe zu dehnen.
Wie bei vielen gymnastizierenden Übungen gibt es auch hier Ausnahmen. Dennoch lässt sich diese Vorgehensweise bei den meisten Pferden erfolgreich anwenden und trägt wesentlich zur Entwicklung von Losgelassenheit bei.
Das korrekt ausgebildete Pferd
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Je nach Haltungsform, Außentemperatur und vorangegangener Bewegung benötigt ein gut ausgebildetes Pferd etwa 10 bis 20 Minuten zur Vorbereitung auf die Arbeitsphase.
Am hingegebenen Zügel bewegt sich das Pferd im taktreinen Schritt. Der Widerrist bildet den höchsten Punkt. Ein korrekt ausgeführter Schritt zeigt während der lateralen Zweibeinstütze der gegenüberliegenden Gliedmaßen eine gut erkennbare V-Form.
In dieser Phase wird auch die Hilfengebung überprüft. Idealerweise reagiert das Pferd sofort auf die bekannten, leichten Hilfen. Bereits mithilfe des Sitzes werden erste Wendungen sowie Übergänge zwischen Schritt und Halten geritten. Am Ende der Schrittphase können Lektionen wie „Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen“, Vorhandwendungen, Rückwärtsrichten, Volten, Schulterherein und Traversalen eingebaut werden.
Hinweis: Schulterherein und Traversalen im Schritt sind unter Fachleuten nicht unumstritten. Wer sie in dieser Phase reitet, sollte sicherstellen, dass sie korrekt ausgeführt werden und das Pferd über die nötige Kraft und Balance verfügt.
Anschließend folgt die Arbeit in anderen Gangarten, häufig zunächst auf dem Zirkel. Der Zirkel ist die einzige Hufschlagfigur, in der das Pferd das seitliche Gleichgewicht durchgängig halten kann. Dadurch entfällt vorerst die zusätzliche Herausforderung der lateralen Balance, was die Gymnastizierung gezielter unterstützt.
Besonders sinnvoll ist es, das „Zügel-aus-der-Hand-kauen-lassen“ bereits im Schritt einzusetzen. Die Nase des Pferdes sollte sich dabei deutlich unterhalb des Karpalgelenks absenken. Die Zügelhilfen ähneln denen eines Dreieckszügels: Hebt das Pferd den Kopf, wird der Zügelkontakt verstärkt; senkt es den Kopf, wird der Kontakt entsprechend reduziert.
Sobald das Pferd sich vollständig nach unten dehnt, kann der Zügelkontakt zeitweise ganz aufgegeben werden. (Bis einschließlich Band 17 der Richtlinien wurde dieses Vorgehen gelehrt und als förderlich bewertet.) In vielen Fällen gelingt das schnell und verbessert die Dehnungsfähigkeit des langen Rückenmuskels. Ab einer bestimmten Tiefe zeigt sich eine deutlich sichtbare seitliche Pendelbewegung im Rücken des Pferdes.