Reitlehre https://knut-krueger.de/index.php/de de Springreiten https://knut-krueger.de/index.php/de/blog/springreiten <span>Springreiten</span> <span><span lang="" about="/index.php/de/user/admin" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">admin</span></span> <span>Di., 19.10.2021 - 15:02</span> <div class="field field-field-image field-label-hidden field-item"> <img src="/sites/default/files/blog/800px-Grand_Prix_amateur_Rennes_2019.jpg" width="800" height="600" alt="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Grand_Prix_amateur_Rennes_2019.jpg" typeof="foaf:Image" /> </div> <div class="field field-field-category field-label-hidden field-item"><a href="/index.php/de/category/reitlehre" hreflang="de">Reitlehre</a></div> <div class="field field-body field-label-hidden field-item"><p>Springreiten bedeutet eigentlich das Reiten von Weg und Grundtempo sowie viel Erfahrung des Pferdes beim Einschätzen der Distanzen. Hier mag so mancher denken, ich kann passend reiten, aber ist das wirklich so?  Es gibt nur sehr wenige Reiter, die das wirklich können,</p> <p>Wenn man davon redet, dass das Pferd passend an den Sprung geritten wird, so muss man 6-7 Galoppsprünge vorher sehen, ob es passt. Dies heißt auch, dass man den Galoppsprung des Pferdes einschätzen können muss.</p> <p>Beispiel rückwärts gerechnet:</p> <p>Bei einem Parcourstempo von 450 Metern/min haben wir 7.5 Meter pro Sekunde, damit kann man A gewinnen.</p> <p>3 Galoppsprünge benötigt das Pferd vor dem Sprung, um zu verkürzen oder zu erweitern</p> <p>1 Sekunde braucht das Pferd, um Anweisungen des Reiters zu übernehmen, also ca. 2 Galoppsprünge</p> <p>1 Sekunde benötigen wir um nach der Erkenntnis, dass es unpassend ist, zu reagieren, also ca. 2 Galoppsprünge.</p> <p>Deshalb benötigt man diese 6-7 Galoppsprünge, um gemeinsam mit dem Pferd passend zu reiten.</p> <p>Das sind also je nach Pferd bei einem Galoppsprung von 3.5 Metern minimum 21 Meter</p> <p>Maximum bei 4 Metern Galoppsprung und langer Reaktionszeit also 28 Meter.</p> <p>Franke Sloothak hat das in den Videos von Schridde vorgeführt, einer der wenigen Reiter, die das können.</p> <p> Beides bedarf viel Routine und Erfahrung mit dem jeweiligen Pferd.</p> <p>Beispiel. Man lege zwei vom Wegrollen gesicherte Stangen auf den Boden in ca. 25 Meter Abstand. Dann reitet man mit 6 Galoppsprüngen darüber, danach mit 5 und 7. Dann probiert man, ohne die erste Stange passend zu reiten und fängt bei 6 rückwärts das Zählen an. (Landung und Absprung werden nicht gezählt. Das Tempo dazu sollte aber schon an der gegenüber liegenden langen Seite geritten und unverändert bis zur ersten Stange durchgehalten werden. Wichtig ist auch, dass man in den Wendungen sehr wenig in der Hand hat. Das Pferd benötigt dies, damit die Hinterhand deutlich unterspringen kann, wenn es nötig ist. Ist der Rahmen zu eng, das Pferd zu viel mit Hand geritten, kommt es bei der Wendung vor dem Sprung eventuell auf die Vorhand und ein Abwurf könnte die Folge sein.</p> <p>Selbst wenn man die letzte Übung von 100 mal 99 Mal richtig durchführen kann, bedeutet es aber immer noch, dass das Pferd beim hundertsten Mal im Oxer landen kann ...</p> <p>Die andere Alternative ist, immer ein mittleres Grundtempo zu reiten, bei dem das Pferd (geübt durch Gymnastikreihen und Freispringen) selbstständig sich die Galoppsprünge einteilen kann, um passend zum Sprung zu kommen.</p> <p>Die Gefahr hierbei ist, dass das Grundtempo zu niedrig ist und das Pferd zu dicht an den Sprung kommt. Dann kann es nur nach vorne ausgleichen und muss einen sehr großen Satz machen, der sehr anstrengend ist. Das sind die Pferde, die später heftig auf die Sprünge zu rennen, nur damit ihnen nicht das Tempo genommen wird.</p> <p>Reitet man zu schnell, dann wird das Pferd zu flach und bekommt die Vorderfüße nicht vom Boden. Weiterhin kann das Pferd auch nicht mehr nach vorne ausgleichen, wenn es zu groß kommt. Eine Übung zu beidem sind die oben erwähnten Stangen.</p> <p>Insgesamt gilt wie bei der Dressur bei steigender Schwierigkeit (A-L-M-S) muss sich das Pferd besser Versammeln lassen und auch die Verstärkungen müssen mehr aus der Versammlung heraus geritten werden.</p> <p>Grundlegen muss man alle Wendungen, die man im Parcours vorfindet, ohne Stangen mit nur sehr wenig Handeinwirkung reiten können. Dabei muss das Pferd in der Wendung das Tempo, die Losgelassenheit und den jeweiligen Versammlungsgrad beibehalten. Das ist dressurmäßige Arbeit im Springsattel und sollte immer eingebaut werden.</p> <p>Ein tadelloser, ausbalancierter Sitz und ein Springsattel (am besten ein Close Contact) ist wie immer die Voraussetzung.<br /> Den Sitz über dem Sprung kann man am besten so trainieren, dass das Einknicken sehr oft als Trockenübung geübt wird. Hierbei sollte das Gesäß nach hinten geschoben werden und der Bauch sollte sich dem Widerrist nähern. Damit bekommt man den Schwerpunkt nach unten, das Pferd wird weniger gestört und kann im Vergleich zum Aufstehen bis zu 10 cm höher springen. Als Nächstes kann man fühlen, wenn sich die Vorhand beginnt anzuheben.</p> <p>Das Gefühl dazu schult man mit geschlossenen Augen auf kleinen Sprüngen, eventuell mit Hand in der Mähne auf halber Halshöhe. Man schließt drei Galoppsprünge vor dem Sprung die Augen. Wenn sich der Widerrist beginnt anzuheben, dann knickt man sofort ein, die Schnelligkeit dazu hat man im Trockentraining geübt. Derjenige, der sich hier auf das Gefühl anstatt auf die Augen verlässt, kommt nie wieder beim Absprung hinter die Bewegung oder springt ohne Pferd, weil das Pferd stehen bleibt.</p> <p>Das Bild zeigt einen nahezu vorbildlichen Sitz über dem Sprung (Quelle siehe <a href="https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Grand_Prix_amateur_Rennes_2019.jpg">https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Grand_Prix_amateur_Rennes_2019…</a>)</p> </div> <section> <h2 class="post-stats" >Hinterlasse einen Kommentar</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=274&amp;2=comment&amp;3=comment" token="5mF1AQi1zyVAq21jQb-cngdGJm97tvmeo2RL85JMvtk"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field-field-blog-format field-label-hidden field-item">Standard</div> Tue, 19 Oct 2021 13:02:42 +0000 admin 274 at https://knut-krueger.de Die Dressur bei den Olympischen Spielen in Tokio. https://knut-krueger.de/index.php/de/blog/die-dressur-bei-den-olympischen-spielen-tokio <span>Die Dressur bei den Olympischen Spielen in Tokio.</span> <span><span lang="" about="/index.php/de/user/admin" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">admin</span></span> <span>Fr., 30.07.2021 - 17:23</span> <div class="field field-field-image field-label-hidden field-item"> <img src="/sites/default/files/blog/320px-2020_Summer_Olympics_text_logo.svg_.png" width="320" height="174" alt="Logo Tokio" typeof="foaf:Image" /> </div> <div class="field field-field-category field-label-hidden field-item"><a href="/index.php/de/category/reitlehre" hreflang="de">Reitlehre</a></div> <div class="field field-field-tags field-label-hidden field-items"> <div class="field-item"><a href="/index.php/de/tags/dressur" hreflang="de">Dressur</a></div> <div class="field-item"><a href="/index.php/de/tags/olympische-spiele" hreflang="de">Olympische Spiele</a></div> <div class="field-item"><a href="/index.php/de/tags/olympische-spiele-jessica-von-bredow-werndl" hreflang="de">Olympische Spiele; Jessica von Bredow-Werndl</a></div> </div> <div class="field field-body field-label-hidden field-item"><p>Die Dressur bei den Olympischen Spielen in Tokio.</p> <p>Zuerst für die Jüngeren unter uns ein kleiner Exkurs in die Vergangenheit.</p> <p>Paul Stecken schrieb in seinem Buch Bemerkungen und Zusammenhänge auf Seite 30:</p> <p>„ eine ‚andere Reitweise‘ hat sich entwickelt". Begonnen hat die Entwicklung, so schreibt er Anfang der 90er-Jahre. Hier wurde es deutlich sichtbar, aber auch schon Mitte der 80er-Jahre kamen Meisteranwärter und Meisteranwärterinnen in die Westfälische Reit- und Fahrschule, die anfingen, die Pferde enger zu reiten als damals gewünscht. Meist gelang es Paul Stecken, sie davon zu überzeugen, innerhalb der sechs Wochen des Lehrganges dies wieder umzustellen. Umzustellen in die Reitweise, wie sie damals noch gelehrt wurde.</p> <p>Das sich eine andere Reitweise einwickelt hat, ist an sich wenig Neues. Beim Richten nach der alten Reitweise sind Pferde, die hinter die Senkrechte kamen oder taktunrein vorgestellt, damals in den Lektionen mit Wertnoten unter 5 bedacht worden. Es gab große Diskussionen, auch unter den Richtern, wie die „neue Reitweise“ bei Turnieren zu bewerten ist. Es hat sich dann leider aus Sicht der Vertreter der alten Reitweise durchsetzt, dass solche Pferde weit vor den unspektakulär, aber locker und gelassen vorgestellten Pferden bewertet wurden.</p> <p>Für mich waren die Dressurprüfungen wenig sehenswert, ich schaltete sozusagen ab ...</p> <p>Nun hatte ich das große Glück, zufällig bei der Mannschaftswertung in Tokio den Livestream der Olympischen Spiele anzuschalten. Es ritt gerade Jessica von Bredow-Werndl um das Viereck.</p> <p>Der Eindruck von Dalera und Jessica von Bredow-Werndl war ganz anders als erwartet.</p> <p>Es war eine Vorstellung zwischen zwei Welten. Man konnte beides, die alte Art zu Reiten erahnen und die „neue Reitweise“ erkennen, aber die Vorstellung war so gut, dass ich dachte, das wird die Einzel-Goldmedaille. Trotz den Elementen der „neuer Reitweise“. Kurz darauf aber kamen mir Zweifel, ob die Richter das genauso sehen. Diese Richter bevorzugten zum Glück die Leichtigkeit vor der „Show der Bewegung der Vorderbeine“. Der Kritik an meiner Aussage, die sicher kommen wird, bin ich mir bewusst. Meine Begründung: Zu beurteilen ist alleinig die Vorstellung in Tokio im Dressurviereck. Man legt die strengsten Kriterien, die früher gegolten haben, an alle Ritte der Einzelwertung. Dann überlegt man sich, wer dann wohl die Goldmedaille bekommen würde. Aus meiner Sicht wäre es immer noch Jessica von Bredow-Werndl. Das ist es, was zählt. Denn wer, wenn nicht sie könnte ihre Reitweise so abändern, dass sie den Richtern und den Bewahrern der Reitausbildung genügt, die Hippologen wie z.B Paul Stecken gelehrt haben.</p> <p>Das lässt mich und sicher einige andere hoffen, dass man mit einem gut und komplett mit der Reitweise der deutschen Hippologen des letzten Jahrhunderts ausgebildetem Pferd doch bald wieder gut platziert werden kann. Kritik aus der Sicht der Vertreter der „alten Reitweise“ an den noch vorhandenen Anzeichen der „neuen Reitweise“ wäre unangebracht. Hier wäre es gut abzuwarten, welche Richtung Jessica von Bredow-Werndl einschlagen wird oder will. Es ist unbestreitbar, dass es hier eine Verbesserung gegeben hat, die mit der Goldmedaille belohnt worden ist.</p> <p>Ich hoffe, Jessica von Bredow-Werndl wird diese Richtung bevorzugen. Ich habe da Hoffnung, denn sie hätte fast während der gesamten Aufgabe die Zügel überstreichen können, die Kandare stand nur leicht an. Oft war das Genick höchster Punkt, das Pferd mit der Stirn-Nasenlinie an der Senkrechten. Etwas täuscht das Einflechten. Hier ist der höchste Punkt optisch nach hinten auf den 3./4. Halswirbel verlegt worden. Bei der Mannschaftswertung konnte sie im Galopp die Zügel in eine Hand nehmen, das Pferd loben. Bei der Einzelwertung einhändig die Piaffe bis zum Halten reiten. Andere haben das auch versucht, aber bei Jessica von Bredow-Werndl konnte man sehen, dass sie sich absolut sicher war, dass das Pferd an den Hilfen bleiben würde.</p> <p>Und noch mal: Dinge, die wir anders sehen, sollten diesmal bei der Beurteilung unberücksichtigt bleiben. Es ist wichtig, die Dinge hervorzuheben, die besser gezeigt worden sind als bei der Konkurrenz. Deshalb, damit andere das erkennen und verstehen können.</p> <p> </p> <p>Der Weg komplett zur „alten Reitweise“ dürfte für Jessica von Bredow-Werndl kurz sein. Sollten mehr so gerittene Pferde platziert sein, so wird es den Richtern gelingen, die Eleganz und die Leichtigkeit der früheren Jahre wieder zur Pflicht werden zu lassen.</p> <p>Jessica von Bredow-Werndl hat alle Chancen, dies zu erreichen. Nur wird sie durch Ihren Sattel derzeit noch daran gehindert. Es ist beeindruckend, wie gut sie mit den derzeit gängigen Tiefsitzern mit Pauschen das Pferd an die Hilfen bekommt. Diejenigen, die den Unterschied gefühlt haben, wissen das.</p> <p>Sie ist 1986 geboren, das war ungefähr der Beginn der Pauschen. Und es ist fraglich, ob sie jemals die Möglichkeiten der Einwirkung über den Sitz eines Flachsitzers ohne Pauschen gespürt hat. Der Sattler Fritz Weiß (früher im Vorstand der Sattler Innung) sagte schon ca. 2005: Das sind Sportgeräte, die heute fast niemand mehr reiten kann.</p> <p>Der Unterschied ist ähnlich wie zwischen einem Ruderboot und einem Wettkampfkajak. Wenn man es schafft, sich im Wettkampfkajak auszubalancieren, kann man genial damit fahren.</p> <p>Flachsitzer ermöglichen es im Gegensatz zu Tiefsitzern mit Pauschen die Gewichtshilfen in mehreren Stärken abzustufen. Gute Reiter schaffen damit bis zu drei verwahrende und drei entlastende Stufen der Gewichtshilfen dem Pferd zu vermitteln. Zusätzlich sind die einseitigen Hilfen viel einfacher zu geben. Die Pferde spüren viel deutlicher die Gewichtshilfen und reagieren viel feiner. Damit ist die Einwirkung der Hand viel seltener notwendig. Dass das Genick durchgehend höchster Punkt ist, wird deshalb nur mit dem „Sportgerät Sattel“ zu erreichen sein. Taktfehler hinsichtlich des Gleichmaßes der Bewegung wären abstellbar und die Verstärkungen könnten um 50 % gesteigert werden.</p> <p>Zurück zum Vergleich des Sattels mit dem Kajak: Jessica von Bredow-Werndl gelingt es mit dem Ruderboot die Wildwasserstrecke zu überwinden und trifft noch dazu eine größere Anzahl von Toren. Wer würde da bemängeln, dass sie die Stangen berührt ...</p> <p>Wenn man sich also vorstellt, dass Jessica von Bredow-Werndl zum Sportgerät Sattel wechseln würde, wäre sie mit großem Abstand unschlagbar.</p> <p>Denn Paul Stecken hatte sinngemäß eine Bemerkung für Verbesserungsmöglichkeiten:</p> <p>Sie reiten nicht deshalb so gut, sondern trotzdem. Und sie wären noch besser, wenn sie das ändern würden.</p> </div> <section> <h2 class="post-stats" >Hinterlasse einen Kommentar</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=270&amp;2=comment&amp;3=comment" token="cK_p_W5RhnZKxZrNTKP6lTqyEefrgqU5bitXNJBBEVM"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field-field-blog-format field-label-hidden field-item">Standard</div> Fri, 30 Jul 2021 15:23:36 +0000 admin 270 at https://knut-krueger.de Levaden, Piaffen und Passagen https://knut-krueger.de/index.php/de/blog/levaden-piaffen-und-passagen <span>Levaden, Piaffen und Passagen</span> <span><span lang="" about="/index.php/de/user/admin" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">admin</span></span> <span>Di., 13.04.2021 - 17:20</span> <div class="field field-field-image field-label-hidden field-item"> <img src="/sites/default/files/blog/Vergleich%20Levade.png" width="1629" height="908" alt="Vergleich richtige und falsche Levade" typeof="foaf:Image" /> </div> <div class="field field-field-category field-label-hidden field-item"><a href="/index.php/de/category/reitlehre" hreflang="de">Reitlehre</a></div> <div class="field field-field-tags field-label-hidden field-items"> <div class="field-item"><a href="/index.php/de/tags/reitlehre" hreflang="de">Reitlehre</a></div> </div> <div class="field field-body field-label-hidden field-item"><p>Der Schiefe Turm bei der Ausbildung insbesondere bei den derzeit beliebten Lektionen.</p> <p>Piaffe, Passage und Levade werden derzeit von manchen Ausbilder dazu benutzt, um den Reitschülern zu zeigen, wie gut der Unterricht ist und wie schnell man diese Lektionen erreichen kann. Auch wird das Erreichen diese Lektionen als Beweis der eigenen Reitkunst gerne vorgeführt, oftmals damit verbunden auf andere herabzusehen, die das nicht zeigen können. Davon abgesehen, dass ein herunterschauen ohnehin zeigt, dass diese Reiter*innen wenig verstanden haben, dass dies nur ein Zeichen ist, wie wenig sie erst gelernt haben, würden sie sich schämen, was sie da vorführen, wenn sie das korrekte Ausführen der Lektion beurteilen könnten.</p> <p>Was nun hat der Schiefe Turm mit dieser in Mode gekommenen Schnellausbildung zu tun? Nun, Fachleute hatten schnell bemerkt, dass das Fundament des Turmes zu instabil ist. Aller Wahrscheinlichkeit gab es Diskussionen, den Bau abzubrechen. Wie wir aber wissen, wurde weitergebaut und sogar die Richtung währen des Baues der Neigung angepasst. Lange hat er gehalten, aber am Ende konnte nur die moderne Technik den Einsturz verhindern. Er ist korrigiert worden, aber gerade kann man ihn nicht mehr bekommen, selbst wenn man wollte.</p> <p>Genau dasselbe ist bei den Pferden, die aus Profilierungssucht oder durch mangelndes Wissen zu den schweren Lektionen genötigt werden. Das Fundament (nahezu die gesamte Skala der Ausbildung) ist schwach und wenig ausgebildet. Bei der Piaffe kann man das daran erkennen, dass zwar auf der Stelle getrabt wird, die Senkung der Hinterhand aber zu wenig sichtbar ist. Ein gutes Beispiel ist die Piaffe bei Aufnahmen aus der Mitte des letzten Jahrhunderts aus Wien.</p> <p>Beispiel für Piaffe <a href="Beispiel für Piaffe">https://www.youtube.com/watch?v=KYdE12iOuLk </a>Bei 0:58 beginnt die Piaffe und man kann sogar währen der Piaffe erkennen, wie die Hanken mehr und mehr gebeugt werden und die Last auf die Hinterhand verlagert wird.</p> <p>Beispiel für Levade <a href="https://www.youtube.com/watch?v=A_VJCY5pkBM">https://www.youtube.com/watch?v=A_VJCY5pkBM</a> Gleich zu Anfang sieht man, wie das Pferd sich ganz langsam auf die Hinterhand setzt und die Vorderfüße deshalb den Bodenkontakt verlieren. Was man heute fast immer sieht, ist eine gewollte Form des Steigens.Ist das erst einmal etabliert, wird die korrekte Form nur noch schwer hinzubekommen sein.</p> <p>Bei allen Lektionen mit erzwungen starker Versammlung, aber zu wenig Kraft und Mängeln in der Grundausbildung kann man ein Breittreten der Hinterbeine beobachten. Schon das ist kaum noch zu korrigieren.</p> <p>Nun werden sich fast alle sagen: Ich werde das nie erreichen, das ist für mich uninteressant. Dies habe ich deswegen geschrieben, damit sich Reiter*innen die korrekt ausgebildet haben, die Skala der Ausbildung beachtet haben, dessen bewusst werden, dass sie die eigentlichen Vorbilder sind, anstatt derer, die Ihre Pferde auf der Stelle trippeln lassen und/oder gewolltes Steigen als Levade bezeichnen.</p> <p>Die Grafik ist ein Beispiel von solchen Levaden, Umrisse vom Bild nachgezeichnet (Ohne Sattel, Reiter und Schweif) von einem Reiter, der das mit bestem Wissen und Gewissen macht, seine Tiere liebt, aber von bekannten Ausbildern gesagt bekommt, das sei gut und richtig. Vergleicht es mit den alten Aufnahmen, dann braucht es keine weiteren Worte.</p> <p> </p> </div> <section> <h2 class="post-stats" >Hinterlasse einen Kommentar</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=268&amp;2=comment&amp;3=comment" token="Wssl8ZtZSOX4u3ylGkaWHQxezQssIMaRhR4OT18LOm8"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field-field-blog-format field-label-hidden field-item">Standard</div> Tue, 13 Apr 2021 15:20:28 +0000 admin 268 at https://knut-krueger.de Das Loben bei eingesandten Videos z.B in Facebook Gruppen aber auch währen der Reitstunden. https://knut-krueger.de/index.php/de/blog/das-loben-bei-eingesandten-videos-zb-facebook-gruppen-aber-auch-waehren-der-reitstunden <span>Das Loben bei eingesandten Videos z.B in Facebook Gruppen aber auch währen der Reitstunden.</span> <span><span lang="" about="/index.php/de/user/admin" typeof="schema:Person" property="schema:name" datatype="">admin</span></span> <span>Mi., 26.08.2020 - 11:56</span> <div class="field field-field-category field-label-hidden field-item"><a href="/index.php/de/category/reitlehre" hreflang="de">Reitlehre</a></div> <div class="field field-body field-label-hidden field-item"><p> Das Lob ist ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung und jeder Ausbilder würde gerne viel Loben.</p> <p>Bekommt man Videos zu Ansicht, oder trifft das erste mal auf neue Reitschüler, so hängt die Menge der lobenswerten Dinge stark davon ab, bis zu welcher Stufe der Skala der Ausbildung richtig ausgebildet wurde.</p> <p>Ist die Ausbildung bis zur Geraderichtung, oder gar bis zur Versammlung perfekt, so findet sich viel auf dem man aufbauen kann und dementsprechend viel Gutes gibt es das man positiv herausstellen kann.</p> <p>Meistens trifft man auf Pferde, die von einem Schwerarbeiter im Sattel in einer Form gehaltenwerden, in der es gerade noch das tut, was man von ihm verlangt.</p> <p>Haben sich also schon gravierende Fehler bei der Losgelassenheit oder gar schon beim Takt eingeschlichen, so mag der Rest zwar gut aussehen, aber das nur oberflächlich betrachtetet.</p> <p>Ein Satz von Paul Stecken: Das Pferd geht nicht deswegen so gut, sondern trotzdem.</p> <p>Gute Ausbilder sehen dann die Wirkung des übergangenen Ausbildungsschrittes, und finden deshalb wenig Lobenswertes. Also wird der Reiter mit seinem Pferd auf "Anfang" zurück geschickt und das ist sehr schwer zu akzeptieren. Ein Beispiel war ein internationaler Springreiter, dessen Sitz bei der Vorbereitung zur Meisterprüfung deutlich zu verbessern war. Er sollte beim Sprung die Hand in die Mähne nehmen, damit er im Gleichgewicht vom Pferd mitgenommen wurde.</p> <p>Die Antwort des Meisteranwärters: Ich bin schon international gestartet, das mache ich nicht.</p> <p>Steckens Antwort: Sie sind nicht deswegen ( Anmerkung: "wegen des Sitzes") international gestartet sondern trotzdem, und sie würden mit besserem Sitz mehr Erfolg haben. Entweder sie nehmen beim Sprung die Hand in die Mähne oder sie verlassen die Halle.</p> <p>Hier kann man gut erkennen welcher Angang, welcher Affront das in den Augen des erfahrenen Reiters ist, auf den "Anfang" zurück geschickt zu werden. Hinter diesen schwer zu aktzeptierenden Anweisungen steckt aber jahrelange Erfahrung und vor allem das Wissen wie schnell Dinge zu verbessern sind, wenn man die Basis verbessert. Das können doch einige meiner Reitschülerinnen bestätigen, die es durchgehalten haben.</p> <p>Egal ob in Reiterforen oder in der Praxis vor Ort, passiert es immer wieder, dass dann die Reitschüler die zuerst gekommen sind um Hilfe zu erhalten, die Foren still und heimlich verlassen, oder einfach nicht mehr zur Reitstunde erscheinen.</p> <p>Es gibt da mehrere Gründe dafür:</p> <ul> <li>Oftmals konnten man es ihnen nicht vermittlen, warum der Weg so wichtig ist, daran arbeitet man als Ausbilder immer weiter umd das zu verbessern.</li> <li>Es gibt, meist Amateure, im Stall meinen es besser zu wissen und vertreten dies mit einer Selbstsicherheit, die man kaum überbieten kann, da denjenigen die Erfahrung fehlt wie schwierig es ist, schnell den besten Weg zu finden, Pferde zu korrigieren.</li> <li>Es gibt Kollegen, die reden den Kunden nach dem Mund, meist weil sie es sich nicht leisten können einen Kunden zu verlieren. Dann wird es ein sehr harter Job, der wenig Freude macht.</li> <li>Das Wissen über die Reitlehre hat in den letzten Jahrzehnten selbst bei den Pferdwirtschaftsmeistern stark abgenommen. (Die Aussage eines der renommiertesten Ausbilder und Prüfer bei den Meisterprüfungen)</li> <li>Der Weg zurück verhindert in den Augen der Pferdebesitzer den Fortschirtt der eingeschlagenen Ausbildung. Das wird sich aber mit spätererer Krankheit (Verschleiß oder Stress induzierte Krankheiten) und weiteren Schwierigkeiten bemerkbar machen.</li> <li>Der Fragesteller wollte nur die Bestätigung wie gut die Ausbildung war - dagegen ist man oft machtlos</li> <li>und sicher noch eineig andere Gründe</li> </ul> <p>Ich kann nur deutlich mahnen sich demjenigen anzuvertrauen, der mit der Überprüfung und Verbesserung von Takt, Losgelassenheit und Anlehnung beginnt und dabei auf den wenig störenden Sit des Reiters achtet.</p> <p>Das ist inzwischen selten, kann mental ein harter Weg sein, wird aber den ,von allen gewünschten, Erfolg bringen. Vor allem wird es eine große Freude beim Reiten bewirken und das mit leichtesten, unsichtbaren Hilfen.<br /> Das ist in der Facebookgruppe "<a href="https://www.facebook.com/groups/AusbildungUndKorrekturVonPferdUndReiter/">Ausbildung und Korrektur von Pferd und Reiter</a>"  unser Ziel, aber es wird auch nur das gelobt, was lobenswert ist. Wir würden uns aber sehr über Videos freuen, bei dem wir da viel finden, denn die wären Ansporn und Vorbild für andere Mitleser.</p> </div> <section> <h2 class="post-stats" >Hinterlasse einen Kommentar</h2> <drupal-render-placeholder callback="comment.lazy_builders:renderForm" arguments="0=node&amp;1=255&amp;2=comment&amp;3=comment" token="IxqR4yEObcXWVeanN2YNsq36p-FxNfUBziJEkOQLIUU"></drupal-render-placeholder> </section> <div class="field field-field-blog-format field-label-hidden field-item">Standard</div> Wed, 26 Aug 2020 09:56:35 +0000 admin 255 at https://knut-krueger.de