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Über mich

Knut Krüger
Havran

Havran

Ausbildung - ein Allroundpferd

Vielseitigkeit - lange L
Springen M
Dressur S
Voltigieren

Hier mit der Muskulatur als Dressurpferd

(Fütterungszustand schlank - kein Fett  - Rippen bei Biegung außen sichtbar)

Mein Werdegang

Meine wichtigsten Ausbildungsschritte

Meine Entwicklung zum Ausbilder war das Ergebnis vieler Stationen, Erfahrungen und Begegnungen. Jeder einzelne Baustein war entscheidend – ohne ihn wäre ich ein anderer Reiter geworden.


Mit zehn Jahren begann ich im Rahmen eines Ferienkurses mit dem Voltigieren. Frau Schmieder-Tresper vom Tattesall Nürnberg ermöglichte mir anschließend vier Jahre lang kostenfrei zu Voltigieren. Diese Zeit prägte mein Gleichgewicht auf dem Pferd. Voltigieren bedeutet, weder Halt zu suchen noch Balance durch Festhalten zu erzwingen – man lernt, im Gleichgewicht zu sein.


Mit vierzehn erhielt ich die Erlaubnis meiner Eltern, Reitunterricht zu nehmen. Mein Reitlehrer Jacques Annyas schlug mir  zwei Jahre später vor, eine Lehre bei Paul Stecken zu beginnen. Nach einem Ferienlehrgang und einem harten Probearbeiten – bei dem die älteren Lehrlinge die jüngeren schikanierten – wurde mir eine Stelle zugesagt. Ich lehnte jedoch ab, sehr zum Missfallen von Annyas.


Im Reitverein Schwabach setzte ich meinen Unterricht bei Annyas fort. Eine prägende Begegnung dort war ein Berufsreiter, dessen Namen ich leider vergessen habe. Er war durch eine Krankheit erblindet und schilderte mir ausfühlich, was er beim Reiten fühlte. Er erklärte, dass man zum Reiten – selbst zum Springen – keine Augen brauche. Seine Erzählungen eröffneten mir eine neue Kommunikationsebene mit dem Pferd. Ich begann, über das Fühlen zu reiten – eine Erfahrung, die mir wohl nur ein Blinder so intensiv vermitteln konnte.


Mit 23 Jahren suchte ich erneut den Weg zu Paul Stecken. Obwohl alle meinten, ich hätte meine Chance verspielt, ließ ich nicht locker. Nach mehrfachen Anfragen wurde ich zum kostenpflichtigen Reitwartlehrgang zugelassen, mit Aussicht auf eine Lehrstelle. Diese erhielt ich tatsächlich – und wurde sogleich als jüngster Ausbilder eingestellt. Nach drei Monaten übernahm ich zusätzlich die Position des Stallmeisters an der Westfälischen Reit- und Fahrschule.
In dieser Doppelrolle durfte ich täglich an den Besprechungen mit Paul Stecken und den leitenden Reitlehrern teilnehmen. Dort gewann ich ein tiefes Verständnis der Ausbildungssysteme der Kavallerie und vor allem der Grundhaltung im Umgang mit Pferden: Sie müssen so behandelt werden, dass sie vertrauensvoll mitarbeiten und lange gesund und einsatzfähig bleiben.


Nach Abschluss meiner Lehre trat ich meine erste Anstellung am Hohenloher Pferdehof unter Waldemar Ress an. Dort lernte ich eine besonders feine, fast unsichtbare Hilfengebung kennen. Frau Munz, Teilhaberin des Hofes, war ein wandelndes Lexikon der Pferdewelt und besaß eine außergewöhnliche Fachbibliothek. Durch sie erkannte ich, dass theoretisches Wissen genauso unverzichtbar ist wie gutes Reiten.


Mein bestes Pferd, Havran, bestätigte mich immer wieder darin, diesem Weg treu zu bleiben – einem Weg, der allein dem Pferd dient.
Rückblickend habe ich großes Glück gehabt, genau diesen Weg gegangen zu sein. Jeder Abschnitt war unverzichtbar. Ohne einen dieser Bausteine wäre ich nicht der Ausbilder, der ich heute bin.